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Violinkonzert Nr. 2 in d-moll op. 44 (1877)
Das Zweite Violinkonzert wurde dem spanischen Geiger Pablo de Sarasate gewidmet. Buch und Sarasate verband eine langjährige Freundschaft, die im Februar 1877 mit der Aufführung des ersten Konzertes mit Sarasate unter der Stabrührung des Komponisten begann. Bruch war hochbegeistert vom Spiel des Spaniers: „Das Publikum war wie toll; so etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn er Ausdruck ‚schwärmen‘ erlaubt ist, so sage ich. Ich schwärme für diesen Pablo. Ein außerordentlicher Geiger und ein reizender Mensch. Für ihn schreibe ich noch – das ist ganz sicher.“
Bald stellte er Vergleiche mit Joseph Joachim auf, nicht unbedingt zum Vorteil Joachims: „Joachim hat die Schottische Fantasie hier am 22. Februar sorglos, ohne Pietät, sehr nervös und mit ganz ungenügender Technik gespielt – und sie sozusagen vernichtet. Dabei lobt er sie überall und erweist sich so auch bei dieser Gelegenheit als der als Feigling und der alte Heuchler. Also er nennt Sarasate einen Hanswurst und moquirt sich über mein Verhältnis zu ihm. Als wenn nicht gerade Joachim’s Unzulänglichkeit und Parteilichkeit mich Sarasate direkt in die Arme getrieben hätten! Im Scherzo fehlte Sarasate’s unvergleichbare Anmut und Grazie, die Cantilena im ersten und dritten Satz war zu unruhig, die Trillerketten im Finale war langsam, und die höchsten Töne missglückten völlig.“ Und weiter: „Joachim’s Eifersucht auf Sarasate ist nun offenbar eine Tatsache mit der ich rechnen muss:“
Die Uraufführung fand am 4. November 1877 im Crystal Palace in London statt. Als Gegner der Neudeutschen Schule und als Anhänger der absoluten Musik lehnte er Programm-Musik ab, aber bezüglich des zweiten Konzertes machte er eine Ausnahme, wenn auch das von Sarasate vorgeschlagene Szenario ihm lediglich als Inspirationsquelle diente. Erster Satz: Die Nachwirkungen einer Schlacht während der Karlistenkriege – eine junge Frau auf einem Schlachtfeld übersät mit Toten und Sterbenden sucht nach ihrem Geliebten. Ein Trauermarsch begleitet einen Begräbniszug. Der zweite Satz ist ein dramatisches, opernhaftes Rezitativ und leitet attacca in den virtuosen dritten Satz (Finale), der mit eine rasanten Stretta endet.
Da das Konzert dem Virtuosen Sarasate gewidmet war, stellt es musikalisch, klanglich und technisch die allerhöchsten Anforderungen an den Solisten. Man spürt sehr eindeutig den Einfluss von Sarasate. Bruch selbst hielt das zweite Konzert für besser als alles andere, was er bis dahin für die Violine geschrieben hatte. Auch Sarasate gefiel das zweite Konzert mehr als das erste, außerdem hielt er es in jeder Hinsicht für wesentlich schwieriger. Hochinteressant ist bei näherer Betrachtung und bei Nachforschungen, wie sehr die beiden Geiger – Joachim im ersten Konzert und Sarasate im zweiten – die Kompositionen Bruchs prägten.
In Memoriam für Violine und Orchester a-moll op. 65 (1893)
Josep Joachim gewidmet. Max Bruch betrachtete es als sein bestes Werk. Es ist geprägt von großer, tief empfundener Trauer und großer Sehnsucht nach der vergangenen schönen Zeit. Es ist reich an lyrischen Cantilenen, dramatischen Ausbrüchen und Pathos, welches nicht zuletzt auch durch die ungewöhnlich großzügige Orchestration mit Becken, Kontrafagott und Englischhorn verstärkt wird. Bruch schrieb an Joachim: „Das Stück ist eigentlich ein Klagegesang, eine Art von instrumentaler Nänie.“ Den Vorschlag des Verlegers Simrock, dem Werk eine weitere Sätze hinzufügen, lehnte Bruch mit der Begründung, dass das Werk in seiner vorliegenden Gestalt in sich rund und abgeschlossen sei, entschieden ab.
Konzertstück für die Violine und Orchester fis-moll op. 84 (1910)
Dieses Werk ist Joseph Joachims Schüler Willy Hess gewidmet, der später Konzertmeister des Boston Symphony Orchestra und Professor an der Berliner Musikhochschule wurde. Das Konzertstück in fis-moll war ursprünglich als viertes Violinkonzert geplant. Der erste Satz des Werkes ist von dramatischem Charakter, sehr virtuos und effektvoll. Der zweite Satz basiert auf dem wunderschönen irischen Volkslied The Little Red Lark. Am 5. Januar 1911 spielte Hess das Werk mit dem Berliner Philharmonischen Orchester in einer Privatsitzung für den Komponisten. Die Uraufführung fand am 8. Juni 1911 mit der amerikanischen Geigerin Maud Powell in Connecticut in den USA statt. Sie hat das Werk auch auf Schallplatte eingespielt (es ist die erste Schalplattenaufnahme eines Bruch’schen Werks überhaupt) – zu Bruchs großem missfallen jedoch in einer stark gekürzten Fassung.